Genuss am Almfluss – eine Etappenwanderung – Teil 3

von Pettenbach zum Almspitz

Der letzte Abschnitt dieser Mehrtagestour wurde von uns, aufgrund der Befürchtung eines bevorstehenden „30ers“,  immer wieder aufgeschoben.
Da nun gutes Wanderwetter vorhergesagt wurde, wollten wir diesen Abschnitt endlich angehen.

SALZKAMMERGUT. Um die Öffis wieder zu nutzen, starten wir diesen Tag bereits um 06:00 Uhr, fahren mit dem Auto nach Stadl-Paura, nehmen bis Vorchdorf den Zug der LILO, der uns leider nur bis Bad Wimsbach/Neydharting bringt. Hier fährt uns, aufgrund von Gleisbauarbeiten, ein Schienenersatzverkehr nach Vorchdorf-Eggenberg und wir steigen anschließend in den fast leeren Bus des OÖVV, der uns bei der Haltestelle „Lederau Sägewerk“ aussteigen lässt.

Einige Meter von hier nehmen wir die Almbrücke und sind nun an der Stelle, an der wir unseren 2. Abschnitt beendet haben.

Der Bach und die Sandbänke

Die schon etwas breitere Alm fließt hier, immer wieder über kleinere und größere Streichwehre, sehr ruhig und gemächlich Richtung Norden.
Auffällig sind die im Unterwasser entstehenden Sandbänke, die ab und zu als Liegeplatz beim Baden dienen.

Wir müssen hier kurz die Alm verlassen und durchqueren eine kleine Siedlung. Fast am Ende hat sich die Landjugend Pettenbach als Wandermotivation für die Kinder etwas einfallen lassen.
Der Fuchs Almi soll hier auf einem Wanderweg verschiedene Sinne testen, erkennen und in einen Pass (auch online möglich) eintragen.

Wir jedoch ziehen weiter und finden schon wenig später die erste Rastbank. Ebenfalls auf Infotafeln wird die Alm und die hier wachsenden Sträucher erklärt.
Für eine Pause ist es noch zu früh und so wandern wir wieder die Alm entlang.

Schaukraftwerk Kronawettwehr

Ein leichter „Nebelhauch“ liegt, wo die Sonne noch nicht hinkommt, mystisch über dem Bach.


Gleich hinter der ersten Almbiegung stehen wir vor dem Schaukraftwerk Kronawettwehr. Natürlich lassen wir uns diese Möglichkeit nicht entgehen.

Besonders interessant finden wir, dass zu jeder Stauwehr eine Fischaufstiegshilfe gebaut wurde.
Wusstet ihr, dass die Bachforelle !!! 70cm !!! hoch springen kann!?!

Am Genussweg entlang findet man immer wieder Schautafeln, die die Charakteristika der örtlichen Gemeinden hervorheben. Egal ob Lederau, Pettenbach, Kronawett, Einsiedling, usw., jede beschreibt und informiert.

Die Alm, ihre Flora und Fauna

Auch Infotafeln den Almfluss betreffend sind ebenfalls immer wieder zu sehen.
Sogar seltene Orchideen, wie der unter Naturschutz stehende „Frauenschuh“, ist an der Alm heimisch.

Immer wieder tauchen Wehranlagen auf und werden gefühlt, von km zu km die wir gehen, größer. Waren es am Anfang unserer Wanderung noch feste Holzwehre, sind es nun bewegliche Wehranlagen aus Beton und Stahl.

An der Gemeindegrenze von Pettenbach zu Vorchdorf queren wir heute das erste Mal die Alm und müssen den ca. 1 km weiten Weg über die Straße nehmen, bevor es wieder Richtung Alm geht.

Auch spannend zu beobachten ist die Fauna an der Alm. Egal ob Graureiher, Enten, Gänse oder Haubentaucher, sie alle genießen die Ruhe und fühlen sich in der fast unberührten Natur sichtlich wohl.

Der falsche Weg oder doch nicht?

Nach etwa einem Drittel der Wegstrecke verleitet uns ein „lockerer“ Holzpflock mit Hinweistaferl eine vermeintlich falsche Abzweigung zu nehmen, welche wir natürlich auch wieder zurückgehen müssen.
Ab hier verlieren wir die Markierung des Wanderweges „Genuss am Almfluss“ komplett. Im nachhinein betrachtet, wäre der „falsche“ Weg doch der Richtige gewesen. Denn dieser wendet sich von der Alm ab und durchquert die Marktgemeinde Vorchdorf.

Da wir bei diesen Temperaturen nicht über dem Asphalt durch den Ort gehen wollen, nehmen wir hier den Weg zur Straße, um gleich wieder durch den Wald und über die „Untere Pappelleiten“-Straße wieder zur Alm kommen.
Leider findet sich hier, obwohl immer schön entlang des Baches, keinerlei Markierung und so nehmen wir die Wanderwege durch Pappelleiten, Fischböckau und Adlhaming, bevor wir den Almuferweg bei der Autobahnbrücke nahe Vorchdorf wiederfinden.

Alpakas – die mit dem Pelz im Gesicht

Auf dem Weg an Vorchdorf vorbei finden wir einen Alpakahof (Almtal-Alpakas). Die Familie Stöttinger züchtet hier nicht nur diese schönen Tiere, es wird auch vieles von den Tieren verwertet. Überaus beliebt sind auch die geführten Alpaka-Wanderungen auf dem Almuferweg.
Es sind zwar auf der straßenseitigen Wiese nur drei Tiere zu sehen, doch der Zuchtbulle „Timon“ glänzt mit seinem Auftritt entlang des Zaunes.

Mehrmals überqueren wir die Alm und sind immer wieder über die Pflanzen entlang der Alm überrascht. Sie wirken wie Farbklekse in der wilden Natur.

Vorbei am Asamer Kies- und Betonwerk geht es wieder in die Natur entlang der Alm.
Ab Vorchdorf ändert sich die Art des Weges. Kaum Wanderwege auf Naturboden, sondern großteils geschotterte und begradigte Pisten, auf denen man zwar die Alm hören, aber nur sehr selten sehen kann.

Hängematten und Almwellenliegen

Bei Haresau müssen wir abermals kurzzeitig die Alm verlassen und durch den kleinen Ortsteil ausweichen.
Zurück an der Alm erreichen wir den Hängemattenpark, wo 5 wasserfeste Hängematten montiert sind. Im Sinne von „Just for fun“ probieren wir mal eine aus.
Sicher ein gutes Gefühl, wenn man Zeit hat, doch wir haben noch einige KM vor uns und so brechen wir abermals auf Richtung Almspitz.

Der größte Almzufluss, die Laudach zwingt uns abermals, die Alm zu verlassen.
Nach einem Umweg von ca. 1 km kommen wir einmal mehr zu einer der zahlreich aufgestellten „Almwellenliegen“.

Heißer Kopf und kühle Füße

Da wir nun ca. 25 km in den Beinen haben, genehmigen wir uns ein Päuschen und machen einen Powernap, bevor wir wieder zum Bach gehen und unsere Füße darin abkühlen.

Das kühle Wasser der Alm hat erfrischende Wirkung und gibt plötzlich neue Energie.
Was wir nicht bedacht haben ist, gekühlte, nasse Füße in aufgeheizten Schuhen hat eine unangenehme Nebenwirkung … man bekommt bald darauf Blasen.

Der Wanderweg führt nun durch ein Wasserschutzgebiet und kommt nur noch selten direkt zum Bach. Ausgenommen sind die Wehranlagen, die nun immer häufiger und wuchtiger werden.


Auch die Badegäste auf den Schotterinseln werden deutlich mehr.

Das Ziel vor Augen – der Almspitz

Die Reibstellen in den Schuhen schreiben wir vorerst den Socken zu. Doch trotz mehrmaligem Aus- und Anziehens ändert sich nichts.
Bei der letzten Almbrücke vor dem Almspitz entdecken wir wieder eine Markierung „Genuss am Almfluss“. Wo haben wir die denn schon wieder verloren?!?

Ab hier liegt nur mehr ein kleiner Teil bis zum Ende unserer Mehrtagestour vor uns.
Dieser Abschnitt ist geprägt von kleinen, natürlichen, verwurzelten Wegen, vorbei an Wochenendhäuschen hin zum Almsteg.
Ab hier teilt sich nun die Markierung „Genuss am Almfluss“ von unserer bewusst gewählten Route. Wir gehen nicht über die Brücke und wandern somit bis hin zum letzten Zipfel zwischen der Alm und der Traun … dem Almspitz.

Am gegenüberliegenden Almufer, auf einer Schotterbank, tummeln sich Unmengen von Badende, trotz kühler Wassertemperatur. Hier am Spitz stehen wir ganz alleine und es ist, nach nun ca. 28 km (samt Umwegen), ein sehr gute Gefühl, den Almspitz nach über 52 km erreicht zu haben.

Trotz müder Beine geht es ab hier nun noch ca. 4 km zum geparkten Auto, wo wir uns ein kühles Bierchen schmecken lassen.

Weitere Details

Lage/Start/Koordinaten:

Österreich, Oberösterreich, Gmunden
4643 Pettenbach/Lederau
N47°57’40.2″ E13°59’14.9″

GPX-Datei:

Genuss am Almfluss – Etappe 03 – von Pettenbach zum Almspitz

Fazit:

ca. 28,2 km
ca. 4,8 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit
ca. 241 hm ⬆️
ca. 315 hm ⬇️
ca. 6h 45′ reine Gehzeit

Campingplätze:

Almtal Camping
Enengl Nr. 2
4643 Pettenbach
N47°59’29.0″ E14°01’18.7″

Einkehrmöglichkeiten:

direkt am Weg keine Einkehrmöglichkeit

Bewertung:

Landschaft: ∗∗∗∗∗
Erlebnis: ∗∗∗∗∗

(Info’s vom 13.08.2021)

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Wanderkarte: Innviertel, Hausruck

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